Die Klosterkirche St. Antonius in Seligenthal
Seit 1251 steht nach urkundlichen Zeugnissen im Wald des Wahnbachtals in Seligenthal unterhalb der Wahnbachtalsperre gelegen die heute älteste noch erhaltene Minoritenkirche nördlich der Alpen.
Kunstgeschichtlich gehört diese Kirche zur rheinischen Spätromanik, dem so genannten rheinischen Übergangsstil. Die kleine Kirche, die für die Franziskanerminoriten ab dem 13. Jahrhundert, als ein Ort der Gottsuche, des Rückzugs und des Gotteslobes diente, umfasst ça. 25 x 12 m. Sie stellt aufgrund ihrer Klarheit und Einfachheit ein typisches Zeugnis klassischer Bettelordensarchitektur dar. Typisch ist der zierliche hölzerne Glockenturm.
Alten Urkunden kann man entnehmen, dass das ursprüngliche Patrozinium am Hochfest Johannes des Täufers, am 24. Juni gefeiert wurde, da Johannes der Täufer seit alter monastischer Tradition als Vorläufer eremitischen Lebens angesehen wurde. Erst unter dem Provinzialat von Urban Bresser (1639-42) wurde der franziskanische und vom Volk hochverehrte Heilige Antonius von Padua der Hauptpatron der Kirche.
Außergewöhnlich ist einer der frühesten überhaupt bezeugten Sakramentsschränke: eine Wandnische, in der man das Allerheiligste barg, ein Vorgänger der gotischen Sakramentshäuschen und Tabernakel.